Transnationales Aufwachsen in Kenia. Tourist_innen als Unterstützungsakteur_innen und Sorgeträger_innen von Kindern

Das Projekt wendet sich einer bislang unerforschten grenzüberschreitenden Aufwachskonstellation von Kindern zu. Es geht um Konstellationen, in denen Kinder in ärmeren Ländern unter Beteiligung von Menschen aus dem Ausland, insbesondere aus „reicheren (Industrie)nationen“, aufwachsen. Hinweise auf solche Konstellationen sind vor allem in stark vom internationalen Tourismus frequentierten Regionen in „Ländern des globalen Südens“ zu finden. Diese Konstellationen entstehen dadurch, dass Eltern vor Ort längerfristige Beziehungen mit Menschen aus reicheren Ländern eingehen, die sich tourismusbedingt dort aufhalten oder längerfristig vor Ort leben. Dezidierte Hinweise hierzu lassen sich an der Südküste Kenias finden. Die Entwicklung von längerfristigen Beziehungen zu Tourist_innen sind Teil der Überlebensstrategien der lokalen Bevölkerung zur Verbesserung der Aufwachsbedingungen ihrer Kinder, sei es um hierbei finanziell unterstützt zu werden, den Kindern eine bessere Schulausbildung zu ermöglichen oder ihnen zukünftig Migrationsmöglichkeiten in ein anderes Land zu eröffnen. Das Projekt fragt nach der Bedeutung dieser Beziehungskonstellationen für das Aufwachsen von Kindern in dieser Region.

Erste Hinweise zeigen, dass Kenia kein Einzelfall ist. Implizit wird hierauf in Studien zum (Prostitutions)tourismus, z.B. in Mittelamerika und Südostasien, hingewiesen. Durch die systematische Analyse dieser Aufwachskonstellationen in Kenia will das Projekt entsprechend auch zur Öffnung und Etablierung dieses Forschungsgebietes beitragen, das, so deutet sich an, weitreichende Bedeutungen für das Aufwachsen von Kindern in Ländern des „globalen Südens“ impliziert.

Förderinstitution bis August 2017: Universität Mainz

Projektleitung: Prof. Dr. Cornelia Schweppe

Projektmitarbeiterin: Dr. Njeri Chege